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In vielen Unternehmen sprießen die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz wie Pilze aus dem Boden. Mehr denn je zeigt sich: KI ist kein „One Hit wonder“ sondern führt an allen Ecken und Enden des eigenen Geschäftsuniversums zu Veränderung und Transformation.
Nach den ersten experimentellen Einsätzen von Use Cases stehen viele Verantwortliche nun vor einer entscheidenden Frage: Wie kann der zuverlässige und nachhaltige Betrieb von KI-Lösungen sichergestellt werden? Hier kommt das Konzept eines eigenen „KI-Operating-Models“ ins Spiel, das die Skalierung von Lösungen über Abteilungsgrenzen hinweg ermöglichen soll.
Einige Unternehmen sind dabei übergegangen, die Rolle eine Chief AI-Officers (CAIO) zu besetzen. Sie sollen die Herausforderung meistern, Künstliche Intelligenz sinnvoll zu nutzen und dabei technologische Innovation mit geschäftlichem Mehrwert zu verbinden. Diese Rolle könnte das nächste Kapitel der KI-Transformation einläuten. Doch ist dem wirklich so?
Der CAIO sorgt dafür, dass KI nicht nur in isolierten Bereichen eingesetzt wird, sondern dass das gesamte Unternehmen von den Vorteilen intelligenter Systeme profitiert. Dies umfasst folgende Aufgaben:
Um dem ganzen Themenfeld rund um Künstliche Intelligenz einen Rahmen mit Führung zu geben, ist der Chief Artificial Intelligence Officer (CAIO) auf der Bildfläche erschienen. Der CAIO überwacht als „Spezialist“ die Integration von KI in Unternehmensprozesse, richtet KI-Initiativen an den Geschäftszielen aus, treibt Innovationen voran und managt die KI-Governance inkl. ethische Überlegungen.
Während einige argumentieren, dass Rollen wie Chief Information Officer, Chief Digital Officer oder Chief Data Officer KI-Initiativen planen, steuern und überwachen könnten, motiviert die spezialisierte Natur der KI – insbesondere im Hinblick auf Geschäftsanwendungen und ethische Implikationen – die Position und Rolle eines dedizierten CAIO. Diese Rolle soll eine fokussierte Führung bieten, die in einem Bereich mit schnellen technologischen Fortschritten entscheidend ist.
In der Praxis zeigt sich, dass die Schnittmenge zwischen den Rollen schon sehr hoch ist. So kümmert sich z.B. ein Chief Digital Officer um digitale Innovationen. Was bleibt hier aktuell nach Abzug sämtlicher KI-Themen übrig? Ein Chief Information Officer muss die KI-basierte Weiterentwicklung in den Kernsystemen eines Unternehmens auf der Agenda bzw. in seinem Portfolio haben. Last but not least beschäftigt sich ein Chief Data Officer mit allen Datenthemen des Unternehmens. Sind Daten nicht mittlerweile der Treibstoff für den Einsatz von KI oder firmiert mittlerweile alles und KI, wie früher „Intel inside“? Eine klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten ist daher essenziell.
Ein CAIO muss sowohl tiefgehendes technisches Fachwissen als auch strategisches Geschäftsgeschick besitzen. Die Nuancen der KI-Technologie und ihre praktischen Anwendungen verstehen und gleichzeitig deren Vorteile und Herausforderungen anderen Mitgliedern der Führungsebene und Stakeholdern vermitteln. Diese Rolle verlangt einen visionären Führer, der in der Lage ist, die digitale KI-Transformation zu planen, zu steuern und zu lenken.
Der CAIO steht vor vielfältigen Herausforderungen, darunter das Navigieren durch die Komplexitäten der KI-Technologie und die Implementierung dieser Technologien auf profitable Weise. Sie müssen eine Kultur fördern, die KI im gesamten Unternehmen akzeptiert, und gleichzeitig die ethische Bereitstellung von KI sicherstellen.
Die Rolle eines Chief AI Officers (CAIO) umfasst die Verantwortung, eine klare KI-Strategie zu entwickeln, die mit den übergeordneten Unternehmenszielen sowie der IT- und Digitalstrategie übereinstimmt. Der CAIO sorgt dafür, dass Künstliche Intelligenz gezielt eingesetzt wird, um bestehende Prozesse zu optimieren, neue innovative Produkte zu entwickeln und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu schaffen. Damit treibt er die weitere Modernisierung, Digitalisierung und Transformation des Unternehmens voran.
Ein zentraler Teil der Arbeit des CAIO ist die cross-funktionale Integration von KI-Initiativen. Er stellt sicher, dass KI-Lösungen nicht nur in einzelnen Abteilungen implementiert werden, sondern unternehmensweit greifen. Durch die Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen und die Verbesserung der Effizienz in Prozessen trägt er dazu bei, dass die Organisation agiler und effizienter wird.
Darüber hinaus hat der CAIO die Aufgabe, eine KI-Governance zu etablieren, sodass auch externe Regularien (wie z.B. EU AI-Act) eingehalten werden. Dies bedeutet, dass er für die Einhaltung externer Richtlinien sorgt, die den verantwortungsvollen Einsatz von KI sicherstellen. Dazu gehört die Berücksichtigung von Themen wie Datenschutz, algorithmische Fairness und Transparenz, um sicherzustellen, dass die KI-Systeme fair, nachvollziehbar und im Einklang mit den Unternehmenswerten genutzt werden.
Der CAIO muss außerdem die Unternehmensstrukturen und -dynamiken verstehen, um die Einführung von KI-Initiativen reibungslos zu gestalten. Er arbeitet eng mit Führungskräften und anderen Abteilungen zusammen, um Widerstände zu minimieren und sicherzustellen, dass KI-Projekte nahtlos in die bestehenden Arbeitsabläufe integriert werden.
Die Einführung eines CAIO zeigt, dass Unternehmen die tiefgreifenden Auswirkungen von KI erkannt haben. Durch die Investition in spezialisierte Führungskräfte positionieren sich Unternehmen als Vorreiter in der digitalen Transformation und nutzen KI, um Branchen und Märkte neu zu definieren.
Allerdings stellt sich die Frage: Braucht jedes Unternehmen einen CAIO? Viele Unternehmen haben bereits Führungskräfte, die für technologische Entwicklungen verantwortlich sind, wie den Chief Digital Officer (CDO) oder oder den Chief Data Officer (CDO). Diese Rollen decken oft auch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ab. Anstatt eine separate Rolle zu schaffen, könnte das Unternehmen entscheiden, KI-Initiativen innerhalb dieser bestehenden Rollen zu integrieren.
KI ist oft eine Querschnittstechnologie, die in vielen Bereichen des Unternehmens Anwendung findet – von Marketing über Produktion bis hin zum Kundenservice. Anstatt die Verantwortung für KI in einer spezifischen Rolle zu bündeln, könnten Unternehmen argumentieren, dass die KI-Kompetenz in allen Abteilungen gestärkt und verteilt werden sollte. Dies würde eine dezentrale Verantwortlichkeit schaffen, bei der jede Abteilung ihre eigenen KI-Anwendungen verantwortet.
Die Entscheidung hängt letztlich davon ab, wie stark das Unternehmen auf KI angewiesen ist und wie die internen Strukturen für Innovationen bis dato aussehen.
Sofern Sie sich mit der nachhaltigen Verankerung von (Generativer) Künstlicher Intelligenz in Ihrem Unternehmen beschäftigten, kommen Sie gerne auf uns zu!
Dr. Oliver Laitenberger
E-Mail: oliver.laitenberger@horn-company.de
Dr. David Bauder
E-Mail: david.bauder@horn-company.de
Fabian Nick
E-Mail: fabian.nick@horn-company.de
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