wachsen, können unsere Mitarbeiter auch über- durchschnittlich schnell Karriere machen. Schaut man sich die Hidden Champions an, dann gibt es einige, die in einer Wachstumsfalle sitzen. Wir sind zwar neu in diesem Kreis, gehören aber neun Jahre nach unserer Gründung schon zu den größeren Beratungsfirmen. Wie gelingt es Ihnen, in ausreichendem Umfang erfahrene Berater zu finden, die Sie für Ihr Beratungsmodell brauchen? Die lassen sich ja nicht unter Hochschulabgängern rekrutieren. Horn: Mit unserer Erfolgs- und Wachstumsstory begeistern wir Bewerber, die mit ihren exzellen- ten Lebensläufen auch immer die Option hätten, bei den großen Wettbewerbern anzufangen. Sie entscheiden sich für Horn & Company, weil sie eine Beratungsboutique suchen, in der sich hohe Kompetenz und Professionalität mit einem eher familiären Umgang sowie persönlicher Nähe der Berater und Partner untereinander verbinden. Diese Qualitäten können die großen Beratungs- gesellschaften nicht bieten. Aber finden wir genug geeignete Berater? Ehrlich gesagt nein. Denn egal wie groß unser Wachstum ist: Wir machen keine Zugeständnisse an die Qualität der Bewerber. Kann man bei Ihnen schneller Karriere machen als bei den Großen? Bethke-Jaenicke: Wer bei Horn & Company anfängt, hat zumindest eine signifikant steilere Lernkurve. Denn hier arbeiten Sie stets eng mit einem Partner zusammen. Das ist anders als in der Hierarchien großer Beratungsfirmen, wo man den Partner, für den man arbeitet, oftmals nur auf Firmen-Events sieht. Unsere Berater finden sich sehr schnell mit einem der Partner in einer Vorstandssitzung wieder, um dort Ergebnisse zu präsentieren. Genau das ist allerdings mit talentierten Hochschulabsolventen nicht möglich. Deshalb brauchen wir Bewerber, die schon Er- fahrung mitbringen. Horn: Entscheidend ist, dass man bei Horn & Company individueller Karriere macht als Dr. Christian Horn, geschäftsführender Partner anderswo. Viele unserer Berater kann man nicht auf einem standardisierten Karriereweg nach oben bringen. Manche verfügen bereits über ausreichend Berufserfahrung, um sich schnell zu entwickeln. Andere, die etwa einen naturwissen- schaftlichen Hintergrund haben, brauchen vielleicht erstmal Zeit, um sich in unser Geschäfts- system hineinzufinden. Dafür kommen sie auf späteren Stufen zügiger voran. Bei den großen Beratungsfirmen gilt als Karriereprinzip immer noch: „Up or Out“ – wer nicht aufsteigt, scheidet aus. Viele Hidden Champions haben sich davon verabschiedet, weil sie auf fachlich erfahrene Berater setzen und diese länger an sich binden wollen. Wie ist es bei Ihnen? Horn: Wir liegen dazwischen – und nennen das „Up or Out light“: Wir lassen Individualität zu, aber bei uns muss man sich mindestens zum As- sociate Partner entwickeln, wenn man dauerhaft in der Firma bleiben will. Das Prinzip „Up or Out“ gibt einer Beratungsfirma eine gewisse Grund- geschwindigkeit. Wenn Sie keine Karrierewege eröffnen, auf denen junge Leute nach oben kommen können, laufen Sie Gefahr, in einem Club älterer Partnerkollegen die Dynamik und am Ende die Qualität zu verlieren. 7