Digitale Identität Neu Gedacht: Ein Blick hinter die Kulissen von Digitalsocial.ID

In einem Zeitalter, in dem die digitale Identität eine entscheidende Rolle spielt, tauchen wir in unserem zweiten Gesprächsteil mit Simon Molitor in die faszinierende Welt von Digitalsocial.ID (DSID) ein. DSID ist eine innovative Plattform, die darauf abzielt, das Vertrauen im World Wide Web durch eine nutzerzentrierte Identitätsmanagementlösung neu zu gestalten. DSID bemüht sich, eine Brücke zu schlagen zwischen dem Bedürfnis nach Privatsphäre und der Notwendigkeit, eine verlässliche Online-Reputation aufzubauen. Durch die Schaffung eines messbaren Reputations-Systems ermöglicht DSID eine transparentere Interaktion zwischen Nutzern und Dienstleistern im digitalen Ökosystem, und stellt somit die Weichen für eine vertrauenswürdigere Internetlandschaft.

Philipp: Kommen wir zu DSID – was ist eure Mission? Welche Probleme wollt ihr lösen?

Simon: Digitalsocial.ID ist eine nutzerzentrierte Identitätsmanagementlösung, die es Menschen ermöglicht, eine messbare Online-Reputation aufzubauen und gutes Verhalten im World Wide Web zu fördern.

Vertrauen ist die Grundlage für ein gutes, menschliches Miteinander und für Geschäfte. Um einer Person zu vertrauen, muss ich sie besser kennen. Das funktioniert heute im Internet nicht mehr. Deshalb bietet DSID ein System, mit dem Vertrauen auf objektive Weise gemessen werden kann, indem Bewertungsdaten in digitalen Wallets gespeichert werden, die als Beweis für die Reputation des Inhabers dienen.

In der sich schnell verändernden digitalen Welt ist der Ruf schwer zu definieren. Dezentralisierte Plattformen und anonyme Krypto-Wallets erschweren es den Nutzern, ihre vielfältigen Online-Interaktionen – von beruflichen Erfolgen bis hin zur Kredithistorie – zu präsentieren. Anonymität bietet Privatsphäre, verhindert aber, dass Nutzer ihren guten Ruf nutzen können, um Zugang zu bestimmten Diensten zu erhalten. Für Unternehmen ist es aufgrund der fehlenden Identität von Krypto Wallets schwierig, ihre Glaubwürdigkeit zu beurteilen. Diese Diskrepanz verhindert die Möglichkeit, durch besseres Risikomanagement personalisierte Dienste anzubieten.

Philipp: Die erste Säule ist nach meinem Verständnis zunächst ein Credit Score für das web3 – kannst du uns das erklären?

Simon: Ein Individuum kann mehrere Wallets nutzen, um mit verschiedenen DeFi Services zu interagieren. Dabei hinterlässt der Nutzer eine Vielzahl von Datenpunkten, die nutzlos im Netz herumschwirren, bis jemand Sinn daraus macht. DSID analysiert diese Datenpunkte aller Wallets, die ein Nutzer mit unserer App verbindet und kalkuliert mithilfe unseres Algorithmus einen Wert zwischen 0 bis 1000, der sich in einen Grade von A+ bis E übersetzen lässt.

Hinzu kommt, dass wir gemeinsam mit Boniversum (Creditreform) an einer Integration des Kreditscores aus der “echten” Welt arbeiten. Seit August 2023 forschen wir daran, wie wir einen holistischen Score anbieten können, der sowohl DeFi als auch TradFi (traditionelles Finanzwesen) Daten berücksichtigt.

DSID Credit Reputation Score

Philipp; An wen richtet sich euer Angebot? Wer sind eure Kunden und wie profitieren diese von eurem Angebot?

Simon: Wir richten uns primär an Endnutzer, also Individuen, die sich eine bessere digitale Identität bauen möchten.

Unsere Datenanalysen sind dann besonders für dApps (Decentralized Apps) spannend, die ihre Nutzer besser identifizieren möchten. Letztlich können unsere Daten aber auch für Banken und Kreditbüros des traditionellen Finanzwesens spannend sein.

Philipp: Wie ist euer aktueller Stand? Wie sieht die Zukunft von DSID aus?

Simon: Wir sind ein Team von 4 Foundern plus einer Hand voll externer Dienstleister. Mit unseren limitierten Ressourcen konnten wir bereits einen MVP, die DSID Alpha V1, veröffentlichen. Dort kommt man über eine Warteliste herein. Wir planen die nächste Iteration mit weitaus mehr Features bis zum 01.11. zur Veröffentlichung bereit zu haben.

Im nächsten Jahr haben wir uns einige große Ziele vorgenommen: DSID muss auf allen großen Blockchain-Netzwerken vertreten sein, sodass Nutzer die Möglichkeit haben, ihren digitalen Ruf durchs gesamte web3 zu tragen. Außerdem benötigen wir weitaus mehr Kunden, die unseren Nutzern wiederum einen Mehrwert bieten können, indem sie deren Scores anerkennen.

Philipp: Wenn man euch treffen möchte – wo muss man hin?

Simon: Ins Internet 🤓 Mich selbst erwischt man auf allen großen Social Media Kanälen. Unter https://simon-molitor.xyz sind die alle verlinkt. Mit Anfassen dann meistens auf Web 3.0 Konferenzen oder gerne auf einen Kaffee, wenn ich mal in Frankfurt bin.

Philipp: Und wenn du dir etwas wünschen dürftest für DSID – was wäre das? Was hilft euch in der weiteren Entwicklung?

Simon: Feedback von Nutzern hilft ungemein. Dazu zählen natürlich auch Geschäftskunden, die DSID integrieren würden, um Nutzer besser identifizieren zu können. Daher bin ich immer offen für Intros zu potenziellen Kunden, um mich mit denen auszutauschen.

Außerdem befinden wir uns natürlich auch im Fundraising. Unsere pre-seed Runde wird bis Ende des Jahre spätestens schließen und wir sind noch offen für Gespräche und Intros.

Das Gespräch mit Simon offenbart die ambitionierte Mission von DSID, das Vertrauen und die Reputation im digitalen Raum neu zu definieren. Durch die Schaffung eines messbaren Reputations-Systems strebt DSID an, eine transparentere und vertrauenswürdigere Umgebung sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen im digitalen Ökosystem zu schaffen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl traditionelle als auch dezentralisierte Finanzdaten berücksichtigt, zeigt DSID auf, wie die Verbindung von web3 und traditionellen Finanzsystemen die digitale Identitätsverwaltung revolutionieren kann.

Wir sind gespannt wie sich DeFi in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln wird und bleiben auch weiterhin interessiert an der Geschichte von DSID dran!


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Philipp Misura
E-Mail: Philipp.Misura@horn-company.de