MARKTCHANCEN ALTERNATIVER INVESTMENTS NUTZEN

Autoren:

  • Jens Keller, Partner
  • Sabine Schneider, Senior Associate
  • Max Jönck, Senior Associate
  • Valentin Steiger, Senior Associate

Hohes Wachstum von AIs bietet Chancen

Der Markt für alternative Investments (AI) wächst rasant: Von 2018 bis 2021 legte das in alternative Assetklassen angelegte verwaltete Vermögen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 19 Prozent auf 9,3 Bio. US-Dollar zu. Bis 2027 soll es sich jährlich um weitere 12 Prozent auf 18,3 Bio. USD erhöhen.

Im Vergleich zu konventionellen Finanzprodukten punkten alternative Investments bei Anlegern vor allem durch ihr gutes Risiko-Ertragsverhältnis und ihren Beitrag zu einer besseren Portfolio-Diversifikation. Finanzdienstleistern bieten sie die Chance, neue Kunden zu gewinnen – vorausgesetzt, sie richten ihr Service- und Produktangebot zeitnah entsprechend aus.

Wesentliche Marktentwicklungen:

  1. Private Equity als Wachstumstreiber

Private Equity ist die bedeutendste Anlageklasse unter den alternativen Investments. Von 2015 bis 2021 legte das verwaltete Vermögen in Private Equity im Schnitt jährlich um 15 Prozent von rund 1,9 Bio. USD auf 4,2 Bio. USD zu. Die Renditen vor allem bei volatileren und weniger liquiden Anlagenklassen dürften aufgrund des globalen Zinsanstiegs mittelfristig allerdings etwas nachgeben.

2. AIFs diversifizieren das Fondsgeschäft

Das verwaltete Vermögen alternativer Investmentfonds (AIFs), die u.a. in Immobilien, Gold undUnternehmensbeteiligungen investieren, erhöhte sich in Deutschland von 2016 bis 2022 jährlich um 13 Prozent auf ein Volumen von 356 Mrd. Euro. Der Anteil von AIFs am verwalteten Vermögen erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 14 Prozent nach 11,1 Prozent im Vorjahr.

3. Nachfrage nach digitalen Assets steigt

Der Markt für liquidere Anlageklassen wie digitale Assets wächst ebenfalls deutlich. Prognosen zufolge dürfte die globale Marktkapitalisierung tokenisierter Assets bis 2027 auf 24 Bio. USD zulegen. Bislang entfällt allerdings ein Großteil des in Krypto-Assets angelegten Vermögens auf Krypto-Plattformen (81%) und FinTechs (13%). Grund dafür ist das bislang fehlende Angebot klassischer Asset Manager.

4. Krypto-Regulierung stärkt Vertrauen

Die EU-Verordnung zur Regulierung des Marktes für Krypto-Assets MiCA sorgt für Rechtssicherheit und schafft Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb im digitalen Finanzwesen. Die einheitliche Regulierung für Krypto-Werte und -Services wird den Weg frei machen für weitere Innovationen.

So können Finanzdienstleister Marktchancen nutzen:

Neue Technologien, die Digitalisierung von Vermögenswerten und die Regulierung werden dafür sorgen, dass sich der Markt für alternative Investments zunehmend auch für private Investoren öffnet – etwa indem die Mindestanlageforderungen reduziert werden. Der wachsende Markt für European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) bietet Anbietern die Chance, neue Fondsmäntel zu gestalten und damit Kunden zu gewinnen.

Die Anforderungen von institutionellen Anlegern und Family Offices an Finanzdienstleister werden sich ebenfalls wandeln: Sie erwarten im Zuge der Entwicklungen ein breites Angebot an Dienstleistungen, angefangen von einer Bündelung von AIFs in einen „Fund of Funds“ bis hin zu einer Beteilung an Investitionsprojekten.

Eine Bereitstellung von Produkten und Services im Bereich digitale Assets, zusätzliche Services wie Risk Management oder Compliance für institutionelle Investoren sowie eine Bereitstellung von AIs für Kleinanleger über Plattformen oder Aggregatoren sind Stellhebel, die Anbietern helfen, ihre Marktposition zu stärken.

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